Wunderbar erfrischend bei sommerlichen Temperaturen sind aromatische, leicht säuerliche Getränke auf Wasserbasis.
Erste erfrischende Getränke gab es bereits in der Antike. Überlieferungen besagen, dass hier Trinkwasser mit einem Schuss Essig versehen wurde.
Im 17. Jahrhundert wurden „zu Hofe“ wohl bereits Limonaden aus Zitronen, Zimt, Rosen, Himbeeren, Erdbeeren und Quitten hergestellt.
Als Ursprung unserer heutigen Limonaden gilt das Rezept des „Lemon Squash“ aus England, das aus Wasser, Zucker und Zitronensaft zusammengestellt wurde.
Namensgebend für die „Limonaden“ ist die Zitrone. Limone, nicht zu verwechseln mit der kleineren und grünen Limette!, ist ein älterer Name für die Zitrone.
Als eine Grundzutat für unsere selbstgemachte Kräuterlimonade darf damit die Zitrone nicht fehlen.
Alternativ bieten sich natürlich auch andere Südfrüchte wie Orangen, Limetten, Grapefruit mit ihrer erfrischenden Säure an.
Ob und wie unsere Limonade gesüßt werden soll, haben wir selbst in der Hand.
Obststücke, wie oben erwähnt u.a. Himbeeren, Erdbeeren, Quitten, oder ein Stück Ingwer können der Mischung eine besondere Note verleihen.
Die Auswahl der Kräuter, zum Aromatisieren unserer Kräuterlimonade ist in den Sommermonaten groß.
Ob Blüten oder Blattkräuter, der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Im Juni blüht der Holunder, dessen Blüten für eine Limonade super geeignet sind.
Duftrosen oder Lavendelblüten ergeben eine besonders dekorative Zutat in unserer selbst angesetzten Limonade.
Aus dem Kräutergarten eignen sich für erfrischende Ansätze
Melisse, Thymian, Bohnenkraut, Rosmarin, Basilkum, Salbei, Minze oder Zitronenverbene.
Etwas „wilder“ wird es mit Gundermann, Dost, Schafgarbe. Angewelkter Waldmeister oder Steinklee geben ebenfalls ein feines Aroma ab. Diese Kräuter enthalten Cumarine und sollten, um Überdosierungen zu vermeiden, nur sparsam verwendet werden.
Dosiert wird nach Geschmack, von herberen Kräutern, wie z.B. dem Gundermann nicht zu viel.
Für meinen diesjährigen Favorit gebe ich in einen 1,2 Liter großen Wasserkrug
- ein paar Scheiben Zitrone,
- eine großzügige Portion frischen, geschnittenen Ingwer,
- 2-3 Stängel Pfefferminze und
- 1-2 blühende Triebe Steinklee.
Das Ganze 2-3 Stunden ziehen lassen.
Mit gekauften Limonaden hat das Endprodukt wenig zu tun, vielmehr besticht es durch seinen zarten, frischen Geschmack.
Geschmacklich intensiver wird eine selbst gemachten Kräuterlimonade, setzen wir Kräuter in Apfelsaft an und gießen diesen dann mit kaltem Sprudel auf.
So könnten für 2-3 Stunden in
- einen Liter Apfelsaft
- Zitronenscheiben oder der Saft einer ausgepressten Zitrone
- 5-6 Stängel Bohnenkraut,
- 1 Stängel Thymian,
- 1 Stängel Basilikum oder Rosmarin und
- Pfefferminze gegeben werden.
Eine andere beliebte Variante wären
- Holunderblüten und
- 3-4 Stängel Melisse
in Apfelsaft ausziehen lassen.
In Frankreich gängiger als hierzulande ist die Verwendung von Sirup als Grundlage für ein schnell aufgegossenes Erfrischungsgetränk.
Holunderblütensirup, Thymiansirup oder z.B. die Ingwer-Limo (Rezept siehe hier im Blog unter "2019") ergeben mit kühlem Wasser oder Sprudel aufgegossen tolle Sommergetränke.
Als Mischungsverhältnis von Wasser zu Sirup wird als Orientierung oft 1:7 angegeben.
Weniger ist mehr, gilt hier meiner Meinung nach oft.
Mit ein paar Scheiben Zitrone, einem frischen Kräuterzweig und Eiswürfeln serviert, vielleicht ein Highlight der nächsten Grill-Party?!
Viel Spaß und und tolle Rezept-Entdeckungen beim Ausprobieren wünscht
Kerstin Ginzel
Artemisia - Natur & Gesundheit
Bitte beachten:
Werden Pflanzen zum Verzehr, ev. in freier Natur gesammelt, sind einige Regeln zu beachten:
Die Wildpflanzen für die Küche oder für Heilanwendungen müssen
100 %ig bekannt sein, dass es zu keinen Verwechslungen kommt!
Für Naturliebhaber versteht es sich von selbst, achtsam und mit Rücksicht auf die Natur zu sammeln. Wir sammeln nur saubere und gesunde Pflanzenteile, nur so viel, wie wir wirklich brauchen und so wenig, dass der Bestand nicht gefährdet wird. Auf Ernteplätze weit ab von gedüngten Feldern, viel befahrenen Straßen oder sonstigen „Verunreinigungen“ ist zu achten.
Nicht gesammelt wird in Naturschutzgebieten sowie geschützte und bedrohte Arten.
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