In rauen Mengen wächst und gedeiht der Bärlauch an einigen Stellen bei uns am Albtrauf. Ganze Bärlauch-Felder erstrecken sich mit ihrem markanten Duft entlang mancher Wanderwege unserer Region.
Die Buchenwälder mit ihrem Halbschatten im Frühling und dem alkalischen Boden bieten optimale Wachstumsbedingungen für dieses bärenstarke Heilkraut.
Auch wenn wir den Bärlauch in großen Mengen bei uns finden, gilt es bei der Ernte dieser heilkräftigen und geschmacksintensiven Pflanze achtsam und schonend vorzugehen.
Achtsam schon alleine deshalb, dass es zu keinen Verwechslungen mit giftigen Pflanzen kommt und sich keine unwillkommenen "Beikräuter" in unsere Ernte mischen.
Achtsam auch aus Respekt vor der Natur und den "Geschenken", die sie für uns bereit hält.
Achtsam auch dahingehend, dass zu beachten ist, nicht in Naturschutzgebieten zu ernten und nur in großen Beständen zu sammeln, wo die Pflanze üppig gedeiht.
Schonende Ernte aus Gründen des Umweltschutzes und da auch wir im nächsten Jahr wieder zur Bärlauch-Ernte an unseren Lieblingsplatz kommen möchten und auch dann aromatische, gesunde Pflanzen vorfinden möchten.
Um dies zu gewährleisten, gilt es Folgendes zu beachten:
Bärlauch wird Blatt für Blatt geernetet. Ein Blättchen hier, das nächste etwas daneben, wieder ein paar Zentimeter weiter das nächste schöne Blättchen abknipsen. "Verteilt sammeln", heißt hier das Stichwort.
Ernten wir nur 1 Blättchen pro Pflanze, stellen wir sicher, dass die Bärlauchpflanzen durch unsere Ernte nicht geschwächt werden, es bei Ihnen nicht zu Aroma- und Wirkstoffverlusten kommt.
Außerdem stellen wir so sicher, dass sich keine anderen Blätter, die im Bärlauchfeld wachsen, z.B. der Aronstab, in unsere Ernte mischen.
Genau schauen, was wir sammeln! Sind es wirklich Bärlauchblätter mit ihrem weißlich überlaufenen Blattstängel und der parallelen Blattmaserung?
Auch genau hinschauen, um uns später Arbeitzeit in der Küche zu ersparen: sammeln wir nur saubere und gesunde Blätter, stehen wir später weniger lange in der Küche beim Sortieren und Putzen der geernteten Kräuter.
Bei der Ernte knipsen wir das Blatt mit den Fingernägeln ab, ohne an der Pflanze zu reißen.
Außerdem versuchen wir, keine Pflanzen zu zertrampeln.
Der Bärlauch wird möglichst jung geerntet. Die hellgrünen, saftigen Blätter liefern das volle Aroma.
Bereits ab der Knospenbildung werden die Bärlauchblätter dunkler und etwas fasriger und schmecken etwas herber als die jungen Blättchen des Bärlauchs.
Die Knospen und später die Blüten des Bärlauchs schmecken ebenfalls lecker aromatisch und können in der Wildkräuterküche verwendet werden.
Auch während der Bärlauch blüht, können die Blätter des Bärlauchs noch verzehrt werden, doch nun verlieren sie mehr und mehr an Geschmack.
Kommt es dann zur Bildung der Samenstände des Bärlauchs sieht man den Blättern an, dass die Bärlauchzeit sich dem Ende entgegen neigt.
Die Bärlauchpflanzen ziehen sich schließlich zurück und ruhen bis zum nächsten Frühling.
Für die Ernte von Wildkräutern gilt immer, dass Wanderer oder Kräuterliebhaber, die nach uns kommen, nicht sehen sollen, dass hier bereits geerntet wurde. Dies kann als Anhaltspunkt für unsere Kräuterernte gelten.
Wichtig auch: nicht mehr ernten als für den Eigenbedarf benötigt wird und nur so wenig, dass der Bestand in seinem Erhalt nicht gefährdet wird!
Für den Transport der geernteten Pflanzenteile eignen sich Körbe, Stoff- oder Papierbeutel.
Beim Bärlauch besteht die Gefahr der Verwechslung mit giftigen Pflanzen. Maiglöckchen, Herbstzeitlose oder die jungen Blätter des Aronstab gilt es sicher vom Bärlauch zu unterscheiden. Bitte informieren Sie sich gut zu den Unterscheidungsmerkmalen.
Vielleicht lassen Sie sich die Unterschiede vor Ort auf einer Kräuterwanderung zeigen.
Viel Freude bei der Begegnung mit unserer heimischen Pflanzenwelt wünscht
Kerstin Ginzel
Artemisia - Natur & Gesundheit
Heilpflanzenkunde und Kinesiologie in Spaichingen
Bitte beachten:
Kein Anspruch auf Vollständigkeit. Alle Angaben ohne Gewähr.
Alle Umsetzungen obiger Anregungen erfolgen in Eigenverantwortung! Es wird keine Haftung übernommen.
Die Einholung weiterführender Informationen zu Nebenwirkungen, Gegenanzeigen, korrekter Anwendung von Pflanzen und Hausmitteln wird empfohlen.
Bei der Verwendung von Wildpflanzen darf es zu keinen Verwechslungen kommen!
Bei vorliegenden Grunderkrankungen, z.B. im Bereich Herz, Galle, Nieren, Verdauungs-, Immunsystem u.a., Heilpflanzen nur nach ärztlicher Rücksprache anwenden. Auch in Schwangerschaft, Stillzeit, für Kinder und Senioren gelten besondere Regeln! Bitte weitere Informationen einholen.