Vogelbeeren gelten häufig als giftig und die Vorstellung, dass es sich bei diesen orange-roten Beeren der Ebereschen um eine eher hochgiftige Frucht handelt, hält sich hartnäckig.
Doch so giftig, wie vielfach angenommen, sind die Vogelbeeren nicht:
Roh gegessen erzeugen Vogelbeeren ab einer gewissen Menge Übelkeit, Erbrechen und Durchfall,
doch beim Trocknen oder Kochen wandelt sich die dafür verantwortliche Parasorbinsäure um und wir können diese heimischen, herb schmeckenden Vitaminspender genießen.
Gerne zähle ich die Vogelbeeren zu den „heimischen Superfood“, und auch unsere Vorfahren wussten dies, denn in der ein oder anderen Zubereitung haben Vogelbeeren mit ihren wertvollen Inhaltsstoffen die Küchen unserer Vorfahren bereichert, um diese gesund durch den Winter zu bringen:
Vogelbeeren liefern pro 100 g Beeren bis zu 100 mg Vitamin C, außerdem Provitamin A und wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe. Sie sollen die Eisenresorption fördern und gelten als tumorhemmend. Außerdem regen sie gemäß Aussagen der Volksheilkunde den Lymphfluss an.
Bei ihrer Verkostung merken wir deutlich: diese roten Früchte enthalten auch Bitterstoffe! Bitterstoffe haben auf den Körper und seine Gesunderhaltung zahlreiche positive Effekte.
Getrocknete Vogelbeeren nutze ich gerne, um effektiv die Lust auf Süßes zu bremsen: ein paar getrocknete Beeren kauen, wenn der Griff zum süßen Snack vermieden werden soll und - erstaunlich prompt - lässt das Bedürfnis nach Zucker nach. Probieren Sie es aus, vielleicht machen Sie die gleiche Erfahrung mit getrockneten Vogelbeeren.
Geschmacklich braucht es bei den Meisten allerdings eine kleine Gewöhnungsphase, bis man den Geschmack dieser herben Früchte zu schätzen weiß.
Am Besten werden die Vogelbeeren nach dem ersten Frost geerntet oder vor der Verarbeitung tiefgefroren. So verlieren sie etwas von ihrem herben Geschmack. Die Beeren weich kochen, durch ein Sieb passieren und mit Birnen oder Äpfeln zu einer Marmelade oder ergänzt mit Äpfeln, gedämpfter Zwiebel, Ingwer, Rosinen und Gewürzen zu einem Chutney verarbeiten.
Auch Schnäpse und Liköre können mit Vogelbeeren zubereitet werden.
Volksheilkundlich wurden die getrockneten Früchte der Eberesche zur Anregung der Nierentätigkeit verwendet.
Eine Überlieferung empfiehlt eine entgiftende Vogelbeerkur, bei der am 1. Tag eine getrocknete Vogelbeere gekaut wird, am 2. Tag 2 Beeren, täglich eine Beere mehr bis am 15. Tag 15 Beeren. Dann wird täglich um eine Beere reduziert bis am 30., dem letzten Tag der Kur, nur noch eine Beere gekaut wird. Zum Trocknen/Dörren werden die Beeren vor dem ersten Frost geerntet und bei Temperaturen bis zu 40°C getrocknet.
Bitte beachten:
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Bei vorliegenden Erkrankungen ist stets ein Arzt oder anderer Therapeut zu Rate zu ziehen.