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Schlehe – milder Saft aus herben Wildfrüchen

Die Schlehe, der Schlehdorn (Prunus spinosa), auch Schwarzdorn genannt, gilt als Urmutter unserer heutigen Pflaumen.

Funde belegen, dass Schlehen bereits in steinzeitlichen Pfahlbauten als Nahrung dienten.

 

In alten Kräuterbüchern wird sie als „Wohltäter der Menschen“ gepriesen. 

Die heutige Pflanzenheilkunde attestiert den Schlehenfrüchten eine kräftigende, entzündungshemmende und Immunabwehr stärkende Wirkung. 

 

Schlehenelixiere werden vorbeugend in der kalten Jahreszeit, zur Kräftigung nach überstandener Krankheit sowie als Tonikum zur Herzkräftigung eingesetzt. 

 

Schlehenelixier gibt es in Apotheken zu kaufen. 

Eine schöne Aktion ist es, selbst loszuziehen und nach den ersten Nachtfrösten die schwarzen, glänzenden Beeren auf ihren dornigen Ästen zu sammeln.

Manchmal locken die reifen Schlehenfrüchte bereits vor den ersten frostigen Nächten. Werden sie jetzt schon geerntet, die Früchte zu Hause entstielen, waschen, abtropfen lassen und als Ersatz für den Nachtfrost in der heimischen Gefriertruhe tiefgefrieren. 

 

Einen milden, wohlschmeckenden Saft erhält man nach dem folgenden Rezept:

 

Schlehenelixier nach Gertrud Bischofsberger

Schlehenfrüchte waschen, in einen großen Topf geben und mit kochendem Wasser übergießen.

Abgedeckt 24 Stunden stehen lassen.

Nun  den Sud in einen anderen Topf abgießen, z.B. durch ein Nudelsieb, und die abgegossene Flüssigkeit aufkochen, um sie wiederum über die Früchte zu geben.

Mit dem selben, wieder erhitzten Sud, werden die Beeren 3-4 Mal nach jeweils 24 Stunden übergossen.

Tag für Tag wird die abgegossene Flüssigkeit dunkler und nimmt mehr und mehr Wirkstoffe der Schlehenfrüchte auf. 

Zuletzt die Flüssigkeit durch ein Tuch abfiltern. Zur Haltbarkeitsverlängerung ev. mit Zucker aufkochen (je nach Geschmack z.B. 250 – 300 g Zucker pro Liter) und heiß in Flaschen füllen. 

 

Dieses leckere Schlehenelixier kommt bei uns in den Erkältungstee oder ergänzt einen durchwärmenden Winterpunsch.

 

Obige Prozedur kann mit denselben Beeren wiederholt werden. Der zweite Auszug dient als Genuss-Saft oder als Grundlage für ein Wild-Früchte-Gelee.