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Der Duft des Mädesüß

Auf feuchten Wiesen, an Rändern und Bachufern wächst das Mädesüß in großer Zahl. 

 

Obwohl es über einen Meter hoch wächst und seine creme-weißen Blüten uns über Wochen zuwinken, wird die Pflanze leicht übersehen. 

 

Das Mädesüß trägt auch Namen wie Bachholde oder Geißbart, da die Blüte an die Form eines Ziegenbartes erinnern soll. Der Name Mädesüß bezieht sich darauf, dass Met mit diesem Kraut aromatisiert wurde oder, eine andere Vermutung, weil das Mädesüß mit seinem Duft, der Maht, der Heuernte, ein süßeres Aroma verleiht. 

 

Am Duft des Mädesüß scheiden sich allerdings die Geister: die Einen empfinden ihn lecker vanilleähnlich, andere schrecken zurück und bezeichnen das Aroma der Pflanze als zu medizinisch.

 

Statt „Filipendula ulmaria“ lautete der frühere lateinische Name der Pflanze „Spirea ulmaria“ und im Deutschen „Spierstaude“. Die Wortsilbe „spir“ begegnet uns heute noch im Namen Aspirin. 

 

Was verbindet das Mädesüß mit dem Aspirin? 

 

Lange Zeit wurde aus den Blütenknospen des Mädesüß Salicylaldehyd gewonnen. In den Blüten des Mädesüß befindet sich eine Vorstufe der Salycilsäure. Wie die Acetylsalicylsäure im Aspirin entfaltet bei entsprechender Dosierung ein Auszug aus dem Mädesüß im Körper eine entzündungshemmende, schweißtreibende, schmerzlindernde Wirkung. Mädesüß gilt auch als fiebersenkend und antirheumatisch. Volksheilkundlich eine interessante Pflanze. 

 

Angewendet werden die Mädesüßblüten samt der oberen Blätter traditionell als Tee oder in Form eines alkoholischen Auszugs. Die Wirkung des Mädesüß tritt erst zeitverzögert ein, doch mit ein wenig Erfahrung haben schon viele Kräuterliebhaber dieses „pflanzliche Aspirin“ als wertvollen Helfer schätzen gelernt und möchten das Mädesüß in ihrer Hausapotheke nicht missen.

 

Halten sie Ausschau nach den duftenden, geißbartähnlichen Blüten, bestimmt winkt das Mädesüß ihnen jetzt im Juli vom Wegrand zu. 

 

 

Mit den besten Grüßen und Wünschen an alle Leser

 

Kerstin Ginzel

 

Artemisia - Natur & Gesundheit 

Kräuterwerkstatt Seminare und

kinesiologische Gesundheitspraxis

Spaichingen

 

 

 

Bitte beachten:

Kein Anspruch auf Vollständigkeit. Alle Angaben ohne Gewähr.

Die Umsetzung von Tipps und Anregungen erfolgt in Eigenverantwortung. Die Verfasserin übernimmt keinerlei Haftung.

Beim Sammeln und Verzehren von Wild- und Gartenkräutern darf es zu keinen Verwechslungen kommen, da nicht alle Pflanzen gesund und/oder essbar sind.

Holen Sie sich fachkundigen Rat ein.

 

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